Die Hochhunkipphebelwelle ist durchaus nicht nur "bolt on" und damit Schluderkram.
Sie ist durchaus Teil eines abgestimmten Konzeptes. Bei diesen Konzepten sind 2 Dinge ebenfalls zu beachten:

1. Ventilgröße = Tellerduchmesser und Maximalhub des Ventils. Dieser sich daraus ergebende Faktor darf sich nicht zu weit 'zu Gunsten' des Hubs entwickeln.

Es kann also nicht ein 27er Durchmesser (theoretisch) 30mm geöffnet werden, um dasselbe Ergebnis zu erzielen wie bei einem 40er, weiches 20mm öffnet (Werte bewußt abstruß gewählt).

2. Es kann nicht jeder beliebige Hub am Nocken der Welle erzielt werden. Hier gibt es eine zu beachtende Ventilbeschleunigung, was unten eine immense Belastung für den Stößelbecher darstellt. Gemessen wird soetwas als 'off the seat time'.

D.h. es geht um die Frage, wie lange das Ventil benötigt, um sich um die Distanz x vom Sitz zu entfernen = abzuheben.

Dahingehend gibt es Grenzen.

Wenn aber bei gegebener Drehzahl der Nockenwelle das Ventil sich um x vom Sitz abheben will, dann muß der Stößelbecher den Weg Y die steile (und immer steilere 11) Rampe des Nockens hochlaufen, um den maximalen Hub des Nockens in der zur Verfügung stehenden Zeit zu erreichen.

Und das ist für den Stößelbecher eine immense Belastung, weshalb APT über das Instrument der sogenannten 'Chilled Iron Lifters' versucht hat, den Becher widerstandsfähiger zu bekommen.

Wenn ich aber einen gewißen Ventilhub möchte, dann kann ich die Aufgabe verteilen = Nocken unten und Übersetzungsverhältnis oben.

Soweit sollte das klar sein, daß eine Hochhubwelle durchaus zum Konzept gehört und sogar benötigt wird. Nur zu groß --siehe oben-- darf das Verhältnis auch wieder nicht sein, so daß die 1: 1.7 in der Regel die falsche Wahl wäre.