Nockenwelleneinmessung

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Zunächst müssen wir also den exakten OT finden. Dazu benötigt man eine Gradscheibe , eine Höhenmessuhr und einen Draht als Zeiger. Wenn man nun die höchste Stellung eines Kolbens per Messuhr einmessen könnte wäre es einfach. Im höchsten Punkt aber, wenn der Kolben wieder auf den Weg nach unten möchte, scheint der Kolben laut Messuhr für ein paar Grade stillzustehen. Der exakt höchste Punkt ist weder zu sehen noch, zu messen. Also werden wir ihn errechnen. Ganz einfach: Die Gradscheibe wird auf der Kurbelwelle befestigt, der Draht als Zeiger am Block und die Uhr kommt mit dem Magnetfuß auf den Block. Nun wird die Kurbelwelle gedreht bis der Kolben knapp unter der höchsten Stellung ist. Jetzt wird der Fühler der Messuhr aufgesetzt. Dreht man die Kurbelwelle nun weiter, so wird man einen Punkt erreichen an dem der Zeiger nicht mehr steigt. Diesen Anzeigepunkt auf der Uhr merken wir uns. Nun drehen wir die Kurbelwelle zurück, bis der Zeiger z.B. 30 Teilstriche auf der Uhr u n t e r dem höchsten Wert angekommen ist. Da der Zeiger in Bewegung war, kann das auf der Gradscheibe exakt nur ein bestimmter Wert sein, der exakt zu diesem Zeitpunkt vom Draht (Zeiger) angezeigt wird. Diese Gradzahl notieren wir uns. Nun drehen wir die Kurbelwelle wieder vorwärts in Richtung ansteigender Kolben bis der Kolben seinen höchsten Punkt überschreitet und wieder fällt Gleichzeitig fällt damit auch der Zeiger auf der Uhr- Wir drehen jetzt solange, bis der Zeiger exakt wieder 30 Teilstriche unter unserem höchsten Wert anzeigt. Die dabei an der Gradscheibe auftretende Gradzahl notieren wir uns ebenfalls. So, und nun ist es einfach: Der höchste Punkt OT muß exakt in der Mitte zwischen diesen beiden Gradzahlen liegen, für welche wir einen Wert von '30 Teilstriche unter' ermittelt hatten.

Genau auf diesen Mittelwert drehen wir die Kurbelwelle, richten die Gradscheibe so ein, daß sie jetzt Null zeigt und haben unseren OT ermittelt.

Beim Ermitteln des höchsten Nockenpunktes erleben wir das gleiche Phänomen wie bei der Kurbelwelle. Also müssen wir wieder rechnen. Die Messuhr kommt auf den Stössel des Einlassventils 1. Zylinder. Im gleichen Verfahren wie bei der Kurbelwelle wird nun ermittelt, wo das Einlassventil seinen vollen Hub hat und damit voll öffnet. Das Ergebnis zeigt Im Vergleich mit der Beilage zur Nockenwelle um wieviel dieser Istwert vom Soll abweicht. Diese Abweichung kann nun auf mehreren Wegen bereingt werden. 1.Mittels eines aussermittig geschliffenen Versatzkeiles wird das Rad eingerichtet und korrigiert. 2. Durch verstellbare Nockenwellenräder wird der Versatz solange korrigiert bis es stimmt. Die Bedeutung dieser Korrektur ist dabei nicht zu unterschätzen ! 1° Versatz kann leicht 1 PS Leistungsverlust bedeuten. Für einen Sportmotor, dem zuvor mit viel Mühe Leistung vermittelt werden sollte, sind dann 3° eine Menge! Sollten Sie nicht beim 1 Versuch mit entweder Einmessen oder Einstellen zum Erfolg kommen, so sein Sie versichert, daß jeder üben mußte.